Das Ziel dieser Veranstaltungsreihe ist es, zum Perspektivwechsel von einer eurozentrischen hin zu einer globalen Geschichtsschreibung beizutragen. Europa, und insbesondere Deutschland, muss sich der historischen Verantwortung stellen, die es gegenüber Kontinenten, Ländern und Regionen hat, die durch Kolonialisierung und Krieg zerrüttet wurden. Untrennbar damit verbunden ist auch die Verantwortung gegenüber Menschen, die heutzutage aus ihren Herkunftsländern flüchten und hier nach Schutz und Asyl suchen.
Film: Sur les traces de Frantz Fanon – Algerien, Frankreich 2021, Mehdi Lallaoui
»Als Arzt kannte er menschliches Leiden. Als Psychiater hat er die Ursachen für die Entstehung von Traumata analysiert und als Kolonialisierter hat er besser verstanden als jeder andere, was es bedeutet, unter kolonialen Bedingungen aufzuwachsen.« Mit diesen Worten von Aimé Césaire und historischen Aufnahmen von der Beerdigung Frantz Fanons im Jahr 1961 beginnt der Dokumentarfilm von Mehdi Lallaoui. Darin kommen Weggefährt*innen des Befreiungskämpfers und Theoretikers Fanon zu Wort wie seine Assistentin Marie-Jeanne Manuellan, seine Biografin und Mitstreiterin bei der Revolutionierung der Psychiatrie in Nordafrika Alice Cherki und der Historiker Jean Khalfa.
> zu Gast: Filmemacher Mehdi Lallaoui & Zeitzeugin Alice Cherki