Ciné-club | Spezial zum Ende des Jubiläumsjahrs
Zum Ende des Jubiläumsjahrs gibt es im Dezember wieder einen Ciné-club Spezial! Gezeigt werden zwei Filme: „Die bitteren Tränen der Petra von Kant“ aus dem Jahr 1972 und die 2022, also 50 Jahre später erschienene neue Adaption und freie Interpretation des Stücks „Peter von Kant“.
Die bitteren Tränen der Petra von Kant I Rainer Werner Fassbinder I D 1972 – Start 18.00 Uhr
Die reiche und erfolgreiche Modeschöpferin Petra von Kant lebt mit ihrer Sekretärin Marlene in einer luxuriösen Bremer Wohnung. Ihr erster Mann starb bei einem Autounfall, eine zweite Ehe geht in die Brüche. Obwohl Kant einsam ist, behandelt sie ihre schweigsame Assistentin Marlene wie eine Sklavin und demütigt sie regelmäßig.
Petra von Kant verliebt sich in das gut zehn Jahre jüngere Model Karin Thimm. Um die junge Frau an sich zu binden, bietet sie ihr eine Anstellung als Mannequin an. Die beiden ziehen zusammen und werden ein Paar. Doch Karin ist der Beziehung schon bald überdrüssig und hat Affären, die sie kaum verheimlicht. Schließlich kehrt sie sogar zu ihrem Mann zurück. Kant ist verzweifelt und tröstet sich zunächst mit Alkohol über den Verlust hinweg. Dann gelangt sie zu der Erkenntnis, dass sie Karin nie richtig geliebt hat, sondern sie nur besitzen wollte. Die Entschuldigung, die Kant am Ende des Films gegenüber ihrer Assistentin Marlene vorbringt, nimmt diese nicht an.
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Peter von Kant I François Ozon I F 2022 – Start 20.45 Uhr
Rainer Werner Fassbinder neu interpretiert – Aus der lesbischen Liebesgeschichte des Originals hat Ozon eine schwule gemacht.
Peter von Kant ist ein erfolgreicher Regisseur. Zusammen mit seinem stumm-devoten Assistenten Karl lebt und arbeitet er 1972 in einer Kölner Atelierwohnung. Als ihm seine Muse, die Schauspielerin Sidonie, den deutlich jüngeren Amir vorstellt, ist er sofort Feuer und Flamme. Spätestens als von Kant Amir durch die Linse seiner Kamera sieht, verliebt er sich hoffnungslos und verspricht, aus ihm einen Star zu machen. Die Affäre entwickelt sich bald zur toxischen Beziehung mit ungleichem Kräfteverhältnis. Während es der strahlend schöne Amir mit der Treue nicht so genau nimmt, kann von Kant die selbst postulierte Freiheit und Ehrlichkeit in der Liebe kaum aushalten. Aus dem Machtmenschen und Manipulator wird ein Gedemütigter, der mehr als einmal bittere Tränen weint.
Kommunales Kino
Donnerstag, 8. Dezember I 18.00 & 20.45 Uhr
Einführung: Flavien Le Bouter, Gerrit Fischer, Mathias Schillmöller
Eintritt: € 8 I € 5 ermäßigt
Kombipreis: € 10 I € 5 für DFG-Schüler.innen