Dokumentarfilm | Mariannes Noires, Mame-Fatou Niang & Kaytie Nielsen
Die Mariannenfigur ist eine allegorische Darstellung der französischen Revolution, Sinnbild des Kampfes für die nationalen Ideale und die Befreiung von Unterdrückung. Doch wer reißt heute das Hemd auf oder krempelt die Ärmel hoch – und wer wird wahrgenommen in der französischen Gesellschaft? Was bedeutet es heute überhaupt, sich in seinem täglichen Lebenskampf als „französisch“ zu definieren – und was bedeutet es als Schwarze Frau? Diese Fragen wirft der Dokumentarfilm Mariannes noires von Mame-Fatou Niang und Kaytie Nielsen auf, der mosaikhaft sieben sehr unterschiedliche Schwarze französische Frauen portraitiert: Die Künstlerinnen, Unternehmerinnen, Intellektuellen sprechen über ihren Alltag, ihre Wünsche, ihre Sorgen, ihre Auseinandersetzungen mit sich selbst und der Gesellschaft, die sie umgibt. Dass sie Französinnen sind, steht außer Frage – und doch gewinnt die Aussage „Je suis française“ aus dem Mund einer jeden eine eigene Bedeutung. Der Film ist ein wichtiges Plädoyer für gesellschaftlichen Pluralismus im Kontext erstarkender Nationalismen, der Zementierung sozialer Unterschiede und eines grassierenden Lagerdenkens. Wie positionieren sich Schwarze Frauen in Frankreich, wo – wie auch anderswo im Westen – das Recht der Stärkeren wahrnehmbar durch Herkunft und Geschlecht determiniert wird?
Einführung und deutsche Untertitel: Maya Alou und Rufine Songue (Here and Black)
Regie: Mame-Fatou Niang und Kaytie Nielsen (F/USA 2016)
Kartenvorbestellungen unter: 49 761 459800-22
Dieser Film ist für Schulvorstellungen buchbar. Kontakt: Florian.Fromm@koki-freiburg.de.
Wir empfehlen im Vorfeld eine Auseinandersetzung (z.B. Gruppenarbeit, Präsentationen, Diskussionen) mit einzelnen der portraitierten Frauen. Materialien bietet die Website zum Film mariannesnoires.com unter dem Menüpunkt „Nos Mariannes“.
Eine Kooperation zwischen: Here and Black, Frankreich-Zentrum der Universität Freiburg, Feministische Geschichtswerkstatt, Interkultureller Verein FAIRburg e.V., Kommunales Kino Freiburg.