Kino | Film-Doppel

Am Abend des 4. März zeigt das KoKi zwei Filme der französischen Künstlerin und Regisseurin Nathalie David*.

Auf dem Programm: „GEGO, Gertrud Louise Goldschmidt“ und „Villa Flora“. Auf die erste Filmvorführung folgt ein Gespräch mit Ester Crespin Gunz, Mitbegründerin und Mitglied der Fundación Gego und Enkelin Gegos. Beide Vorführungen finden im Rahmen der Ausstellung ! un deux trois Soleil – Immer wieder geht die Sonne auf ! statt, die aktuell im CCFF zu sehen ist.

GEGO, Gertrud Louise Goldschmidt – Nathalie David – D 2013 | Filmstart: 18.30 Uhr

GEGO, Gertrud Louise Goldschmidt (geb. 1912 in Hamburg, gest. 1994 in Caracas) war eine der führenden Künstlerinnen ihrer Generation in Lateinamerika, die vor allem durch ihre großformatigen Rauminstallationen bekannt wurde. Sie betrachtete ihre Werke nicht als Skulpturen, sondern als Strukturen oder Zeichnungen im Raum. Gego studierte von 1932 bis 1938 Architektur bei Paul Bonatz an der Fakultät für Architektur der Technischen Hochschule in Stuttgart. Gegos Ausbildung und Praxis als Architektin hatte einen großen Einfluss auf ihre Kunst, indem die Gestaltung des Raumes ein zentrales Anliegen ihrer künstlerischen Praxis blieb.
Gego war jüdischer Herkunft und musste 1939, im Alter von 27 Jahren, nach Venezuela emigrieren. 1987 erhielt Gego vom Hamburger Senat im Rahmen der Studie „Exil und Emigration der Hamburger Juden“ unter der Leitung von Professor Trapp einige Fragen zugesandt. Gego füllte den Fragebogen aus, schickte ihn aber nie an Trapp zurück. Nach ihrem Tod fand die Fundacìon Gego ihre schriftlichen Antworten sowie einige Reflexionen und Notizen über ihre Werke.
Nathalie David kombiniert aktuelle Aufnahmen aus Caracas und Archivmaterial über das Leben und die Arbeit von Gego mit Texten von Gego und Aussagen von Kuratoren, Kunsthistorikern und Familienmitgliedern.

Villa Flora – Nathalie David – D 2015 | Filmstart: 20.30 Uhr

“Ihr Haus wird schon bald ein Museum.”, äusserte sich Felix Vallotton bereits 1909 in einem Brief an seine Freundin, die Sammlerin Hedy Hahnloser. Die Basis dafür gelegt hat das Winterthurer Sammlerpaar Hedy und Arthur Hahnloser in den Anfängen des 20. Jahrhunderts. In den Jahren 1906 bis 1936 bauten Sie eine Kollektion von internationaler Ausstrahlung auf, die unter anderem Cézannes “Plaines provençales”, Van Goghs “Le Semeur”, Bonnards “Effet de glace ou la tube”, Vallottons “La Blanche et La Noire”, als herausragende Werke der klassischen Moderne beinhaltet. Oft fuhr das Ehepaar nach Paris und kaufte dort die Werke, die ihre Freunde, die Künstler, ihnen empfahlen und pflegten langjährige Freundschaft mit vielen Künstlern, als die Moderne in der Schweiz noch umstritten war. Der Besuch der legendären Sammlung Hahnloser war ein Privileg, das nur Freunden der Familie, Künstlern und Kunsthistorikern eingeräumt wurde. Jahrzehntelang umgab die Villa Flora, der Wohnsitz des Sammlerpaares, der Zauber des Unzugänglichen, des Geheimnisvollen. 1995 wurden die Bilderschätze der Öffentlichkeit in der Villa Flora zugänglich gemacht. 2014 jedoch kann die Stadt Winterthur das Museum nicht mehr wie bis anhin finanziell unterstützen.
Die Villa Flora ist eingefroren, ihre Zukunft ungewiss.
Der Film erzählt die Geschichte des Sammlerpaars Hedy und Arthur Hahnloser anhand von Gesprächen mit deren Nachfahren. Das Leben der Menschen mit der Kunst im Gesamtkunstwerk Villa Flora offenbart sich und zeigt sich in seiner ganzen Fülle und Schönheit.

Alle Informationen zur Ausstellung gibt es hier.

Kommunales Kino
Samstag, 4. März I 18.30 Uhr & 20.30 Uhr
Sprache: D
Eintritt: € 8 I € 5 ermäßigt ! Preis pro Film !
*Aufgrund von Krankheit wird Nathalie David an dem Abend nicht wie geplant anwesend sein.

Datum

Mrz 04 2023

Uhrzeit

18:30

Ort

Kommunales Kino Freiburg
im alten Wiehrebahnhof | Urachstr. 40 | 79102 Freiburg
Kategorie

Nächstes Event

Kommentar absenden