Vernissage | Am I inclined to climb
©Rebecca Brueder, En-dessous de Popigaï – detail
Rebecca Brueders Skulpturen und Installationen zeigen Steine in verschiedenen Stadien ihrer Entwicklung, mal schwimmend, mal untergetaucht, bereit zum Rollen oder Atmen. Hier erkennen wir den Ursprung, den natürlichen Zustand, den Null-Grad der mineralischen Reise. Dort rutscht man vom Fels zur Konstruktion, dem Aufstieg und dem Schutt. Rebecca Brueder interessiert sich für Steinbrüche, ausbrechende Vulkane, nepalesische Bergsteiger oder Katastrophen auf den Philippinen oder in Syrien. Sie sammelt Informationen über diese stillen Notfälle, diese fernen und zitternden Konfrontationen. Sie reist durch den Medienfluss und sucht nach dem imaginären Potenzial, das sich daraus ergibt. (…) So viele Wechselwirkungen und Aneignungen, mit denen sie spielt, um dann durch die Zeichnung zu den großen bergigen und vulkanischen Ensembles zurückzukehren. Auf der Oberfläche des Papiers verschmelzen Blickwinkel und Maßstäbe; die Silhouetten der berauschten Bergsteiger verlieren sich in der mit gepunkteten Linien ausgebreiteten Bergmasse. Rebecca Brueder träumt von großen Epen, phantasiert von den unmöglichen Überquerungen der Gipfel.
Wie eine Ode an die Landschaft, an diese Überreste einer tausendjährigen Aktion, lädt uns die Künstlerin ein, über einen geologischen Onirismus nachzudenken. Vom Sandkorn bis zum Kies, vom Kieselstein bis zum Felsen, diese scheinbar trägen Körper, diese Überreste überleben uns, da sie den Schneestürmen, den Gletscherspalten, den Erdrutschen, den rauen und endlosen Wogen der Zeit widerstehen.
(Auszug aus dem Text Ruées von Elise Giradot)
Erfahren Sie mehr über die Künstlerin
Im Videointerview präsentiert Rebecca Brueder eines ihrer Werke, Impactite.
Ausstellungseröffnung am Freitag, 17. September
Einführung: Dr. Caroline Li-Li Yi, Kunsthistorikerin
Führungen um 19 + 20 Uhr
Anmeldung erforderlich: s.lefebvre@ccf-fr.de